Weihnachten rückt näher und die Heldengruppe verschlankt sich über die Feiertage. Um dafür zu sorgen, dass nicht zuviele Teile der Story verpassen habe ich mir überlegt, dass wir ein Oneshot spielen. Ein kurzes Abenteuer, dass nur eine Spielrunde dauern sollte.
Vorbereitung
Wichtig war, dass das Oneshot möglichst nichts an der Hauptstory beeinflusst. Aber ich wollte auch gern, dass es in derselben Welt spielt. Immerhin haben sich die Spieler gerade daran gewöhnt und ich wollte jetzt nicht für eine kurze Runde etwas völlig neues aufstellen. Also war das einfachste den Ort zu verlagern und jedem neue Charaktere zu geben. Da wir Winter haben, war schnell klar, dass es Schnee geben muss. Und Schnee gibt es zu hauf in den Bergen. Damit war das Setting klar. Aber was ist mit den Charakteren? Ich wollte nicht die Zeit investieren vier vollständige Bögen auszufüllen. Zum Glück hatte ich schonmal abgespeckte Charakterbögen für Goblins vorbereitet. Eigentlich waren die für wichtige Goblins vorgesehen, auf die die Helden irgendwann mal treffen. Aber eine Heldengruppe aus Goblin könnte auch ziemlich lustig sein. Also alles klar. Ich ließ die Spieler zufällig Charakterbögen auswählen und fertig.
Jetzt fehlte noch eine kurze Story. Ein Ziel. Die Helden sind alle Goblins, also können sie doch in einem Goblindorf in den Bergen starten. Okay. Und was sollen sie machen? Es ist Winter und auch die Goblins feiern. Aber sie brauchen noch einen Weihnachtsbaum. Also müssen die Helden losziehen, die Berg runter klettern und einen Tannenbaum besorgen. Fall geklärt. Auf dem Weg gibt es ein paar Herausforderungen und los geht’s.
Als zusätzliche Würzung dachte ich, jeder Charakter bekommt eine geheime Zweitaufgabe. Damit sie mehr zu tun haben und vielleicht zusätzliche Dynamik entsteht.
Die Spielrunde
Die Runde begann ganz gut. Nachdem die Helden ihre Aufgabe vom Anführer der Goblins erhalten hatten stürmten sie nicht einfach nur los, sondern bereiteten sich vor. Sie sammelten sogar Gefolgsleute, indem sie ihre Belohnung teilten. Das erste Rätsel lösten sie auch gemeinschaftlich, aber dann splitteten sie sich auf ein Charakter musste sich allein gegen die Gruppe behaupten. Zum Großteil, weil seine Zusatzaufgabe vom Ziel abwich und weil ein anderes Teammitglied als Ziel hatte alle anderen schlecht dastehen zu lassen. Richtiges Teamwork kam also erst am Ende, bei der letzten Herausforderung zu Tage. In der Nähe des begehrten Weinachtsbaumes hielt sich ein Troll auf. Statt sich vorbeizuschleichen oder ihn abzulenken ging ein Mitglied einfach an ihm vorbei. Der Ärger war vorprogrammiert. Aber trotzdem haben sie es geschafft gesund und munter zurück zu kommen.
Die zusätzlichen Aufgaben sorgten allerdings dafür, dass die Frage entstand, wer denn jetzt gewonnen habe. Eigentlich war nicht gedacht, dass ein einzelner gewinnt. Immerhin sind sie ja ein Team, aber die zusätzlichen Ziele waren offensichtlich irreführend.
Abschlussgedanken
An sich hat der Ausflug in ein Oneshot Spaß gemacht. Allerdings hätte ich dennoch mehr Zeit in die Vorbereitung investieren sollen. Besonders die zusätzlichen Aufgaben haben eher für Verwirrung gesorgt, als dass sie geholfen haben. Das lag daran, dass sie teilweise die Hauptaufgabe eher behindert haben oder die Spieler nicht wussten, was sie machen sollten. Hier hätten ein paar Minuten mehr Denkarbeit sicherlich gut getan.
Ansonsten hat es gut funktioniert, auch wenn die Improvisationfaktor noch höher war als sonst. Besonders gut fand ich persönlich eine Sequenz in der eine Gruppenprobe zu Einsatz kam, um gemeinschaftlich vor einem Troll zu fliehen. Dabei wurden alle Würfe der Spieler zusammengezählt und geschaut, ob sie als Gruppe unter einem Schwierigkeitswert bleiben.
Generell sind Oneshots eine schöne Sache, um sich auszuprobieren, allerdings heißt das nicht, dass man weniger Zeit in die Vorbereitung investieren sollte.