Eines der wichtigsten fantastischen Wesen in „Tag der Nacht“ ist der Troll. Nicht zuletzt, da es sich bei einem der Hauptcharaktere um einen Troll handeln wird. Doch was sind Trolle eigentlich? Folgend bringe ich etwas Licht in die Mythologie der Trolle, welche in der einen oder anderen Form auch in die Geschichte einfließen wird.
Das Wort Troll und alle seine Formen wie, Trold oder Tröll stammen aus dem Nordgermanischen und bedeuten soviel wie „Unhold“, „Riese“ oder „Naturwesen“. Sie beschreiben unheimliche Wesen, häufig ein schadenbringender Riese, auch bekannt als Thursen und Jöten. Etymologisch ähnelt das Wort nordischen Wörtern wie trullon („kugeln“, „rollen“) oder trolla („zaubern“) sowie trüllen („gaukeln“, „betrügen“). Diese teilweise negativen Anklänge finden sich auch in der Folklore wieder. Häufig werden sie als bösartige, rasch reizbare Wesen beschrieben, die ein äußerst hässliches Äußeres aufweisen. Haarig, riesige Nase, pickelig und verhornt. Trolle treten in verschiedensten Formen und Größen auf. Zwergengleich bis Berggroß. Stellenweise sollen sie auch zwei Köpfe besitzen. Sie gelten als Meister der Tarnung und sind in ihrer Heimat dem Wald so gut wie unauffindbar. Allerdings wird ihnen meist nicht allzu viel Intelligenz zugeschrieben. Häufig werden sie auch als das Gegenstück zu Feen angeführt.
In der schwedischen Sagenwelt sind sie nicht unbedingt Schaden bringend, sondern eher geheimnisvoll und unzuverlässig. Allerdings hat sich der Mythos des Wechselbalgs erhalten, die Trolle würden kleine Kinder stehlen und anstelle des Menschenkindes ihr eigenes Kind ins menschliche Kinderbettchen legen. Eine gruselige Vorstellung, angesichts des Äußeren eines Trolls.
Wer sich tagsüber im Wald aufhält, braucht sich laut den Sagen nicht vor Trollen zu fürchten. Angeblich versteinert nur ein einziger Strahl Sonnenlicht einen Troll vollständig. Bricht aber die Dunkelheit der Nacht herein, übernehmen die Trolle die Herrschaft über Wald und Gebirge. Obwohl die genaue Lebensdauer eines Trolls aus keiner der zahlreichen Sagen hervorgeht, so sagt man doch, dass sie steinalt werden können. Viele von ihnen sollen gar von Moos und Sträuchern bewachsen sein und Vogelnester auf dem Kopf tragen. Sie sollen die Größe eines Hochhauses haben und auch die entsprechende Stärke. Wer Glück hat, findet einen verlassenen Trollhort, an welchem einst ein Troll sein Gold und Silber aufbewahrt hat. Einige Trolle sind auch als Brückenwächter bekannt. Wer nun über einen dieser Flüsse will, muss erst dem Troll Zoll entrichten um hinüber gelassen zu werden.
Auch heute noch ist der Glaube an Trolle in Skandinavien weit verbreitet. In Schweden etwa stehen in vielen Gärten kleine Troll-Häuser, denn es wird angenommen, dass in jedem Menschenhaus ein Troll wohnen muss, damit die Bewohner glücklich sind.